Tradingstile und Tradertypen

Bild-Unterschied

Wenn man die meisten Trader fragt, was für einen Tradingstil sie haben, bekommt man die abenteuerlichsten Antworten zu hören.

Da werden Basiswerte (DAX, EUR/USD, GOLD) mit Zeiteinheiten (M5, H1, D1) und Handelssystemen basierend auf technischen Aspekten (Bollinger Bänder, EMA/SMA, Indikatoren) vermischt. Probleme zwischen den technischen Aspekten und den Zeiteinheiten sind dabei vorprogrammiert. Dabei ist die Frage nach dem Tradingstil einer der wichtigsten Punkte überhaupt. Doch wie geht man nun richtig vor?

  1. Als aller Erstes entscheidet man sich für einen Tradingstil.
  2. Danach guckt man, welche Zeiteinheiten für diesen Tradingstil geeignet sind.
  3. Erst danach widmet man sich den technischen Aspekten und entwickelt daraus ein Handelssystem.
  4. Ganz am Ende sucht man sich dann die Basiswerte mit denen man sein Handelssystem am besten umsetzen kann.

 

Es gibt im Großen und Ganzen vier verschiedene Tradingstile:

 

Der Trendhandel

Bild-Trendhandel

Der Handel des kompletten Trends. Wir handeln die Abfolge von Impuls und Korrekturbewegungen. Stops werden weiter auseinander gesetzt, weil man dem Trend Platz geben muss, sich zu entwickeln. Man benötigt viel Geduld und darf nicht zu schnell in Panik geraten, wenn der Kurs gerade korrigiert.

 

Der Bewegungshandel

Bild-Bewegungshandel

Der Handel von einzelnen Impulsbewegungen innerhalb des Trends. Stops werden enger gesetzt.

 

Der Ausbruchshandel

Bild-Ausbruchshandel

Der Handel von Ausbrüchen in einer Bewegung. Zum Beispiel anhand der letzten Widerstandslinie. Wir wollen also einen kleinen Ausbruch aus einer Bewegung mittraden. Wir versuchen das Ausbruchsmomentum einzufangen.

 

Der Korrekturhandel

Bild-Korrekturhandel

Eine eher gefährlichere Art des Tradings. Man handelt gegen den Trend und versucht nur die Korrekturbewegung zu traden. Zum Beispiel weil die Impulsbewegung verpasst wurde. Nachteil: Die Korrekturbewegung ist immer kleiner und auch langsamer als die Impulsbewegung. Er lässt sich schwer timen und ist teilweise sehr unprofitable und nervenaufreibend.

Sie sollten sich am Anfang für einen dieser Stile entscheiden, damit Sie nicht in Gefahr geraten, mehrere Stile miteinander zu vermischen.

Aus diesen vier Tradingstilen, gehen auch verschiedene Trader-Typen hervor. Alle bringen gewisse Vor- und Nachteile mit. Bevor Sie überhaupt anfangen zu traden, sollten Sie sich für eine der folgenden Trading-Arten entscheiden und versuchen in dieser so professionell wie möglich zu werden. Denn viele Anfänger wissen anfangs gar nicht in welchem Timeframe sie überhaupt traden sollen. Dann werden schnell irgendwelche Strategien auf verschiedenen Timeframes zusammengewürfelt, die überhaupt nicht zueinander passen und der Erfolg bleibt natürlich aus.

 

  • Der Scalp-Trader (z.B. CFDs und Forex) = Nutzt den Ausbruchshandel
  • Der Day-Trader (z.B. CFDs und Forex) = Nutzt den Trendhandel, Bewegungshandel und Korrekturhandel
  • Der Swing-Trader (z.B. CFDs und Forex) = Nutzt den Trendhandel, Bewegungshandel und Korrekturhandel
  • Der langfristige Trader (z.B. Aktien) = Nutzt den Trendhandel

 

Diese 4 Trading-Typen unterscheiden sich vor allem in der Zeiteinheit (Timeframe) in der sie traden

 

Scalp-Trading

Beim Scalp-Trading hält man eine Position nur Sekunden bis wenige Minuten lang. Man tradet in den kleinsten Timeframes dass die Trading-Software hergibt. Meistens der M1 Chart (Jede Kerze stellt eine Minute da). Scalp-Trader versuchen also kleinste Kursbewegungen und Ausbrüche mitzunehmen. Damit sich das lohnen kann, traden Scalper auch mit höher kapitalisierten Konten und Positionen. Man muss nämlich bedenken, dass hier der Spread (Trading-Gebühren) besonders ins Gewicht fällt. Banken sind zum Beispiel die absoluten Power-Scalper. Diese traden nämlich vollautomatisiert im Millisekundenbereich. Das nennt man dann Hochfrequenzhandel. Sie als Trader können das natürlich nicht aber auch das Traden im Sekundenbereich will gelernt sein und ist eher etwas für professionellere Trader. Zumal Sie ja auch ein größeres Konto haben müssen um von den wenigen Pips profitieren zu können.

 

Day-Trading

Die nächst größere Trading-Art ist das Day-Trading. Eine der beliebtesten Trading-Arten. Hier halten wir eine Position nicht länger als einen Tag. Und auch nicht über Nacht oder dem Wochenende um dem Overnight-Gab zu entgehen. Als Daytrader versuchen wir immer Trends zu handeln und unseren Trade vor allem auch aktiv zu managen. Das ist ja auch ein großer Bestandteil der 360-Grad-Trading-Ausbildung. Day-Trader sind meistens in einem Timeframe von M5 (5 Minuten pro Kerze) - H1 (1 Std. Pro Kerze) unterwegs.

 

Swing-Trading

Die nächst längere Trading-Variante ist die des Swing-Tradings. Hier halten wir eine Position auch über Nacht oder sogar einige Tage. Der Vorteil ist, dass der Spread kaum spürbar ist. Je länger wir eine Position halten und je weniger Positionen wir eröffnen, desto weniger fallen die Tradinggebühren ins Gewicht. Ein Nachteil ist, dass wir den Stop-Loss und Take-Profit natürlich breiter auseinander setzen müssen um einen höheren Timeframe traden zu können. Je höher also der Timeframe, desto größer sollte auch Ihr Konto sein. Wir wollen ja nicht andauernd aus dem Markt fliegen. Außerdem gibt es beim Swing-Trading die Gefahr von Overnight-Gabs. Also von großen Kurslücken, die sich über Nacht entwickeln, wenn irgendwo auf der Welt mal wieder etwas unvorhersehbares passiert ist was den Kurs beeinflusst.

Swingtrader sind meistens in einem Timeframe vom H1 bis D1 unterwegs. Day-Trader halten auch hin und wieder mal eine Position über Nacht aber nur wenn sie mit dem Stoploss schon im gewinnbringendem Bereich liegen und fest damit rechnen, dass sich der Trend am nächsten Tag fortsetzt.

 

Langfristiges Trading

Bei der letzten und langfristigsten Art des Tradings handelt man Position über mehrere Wochen, Monate oder Jahre. Das ist vor allem für Aktien relevant. Hierbei interessiert und der kurzfristige Trend überhaupt nicht. Auch nicht der Tagestrend. Wir wollen ja vom langfristigen Trend profitieren bzw. an dem Gewinn eines Unternehmens partizipieren.

 

Sie sehen also, dass Sie sich zuerst einmal Gedanken über Ihren Tradingstil machen sollten. Dann entscheiden Sie welche Zeiteinheiten zu diesem Tradingstil passen. Und erst dann folgt der ganze Rest wie die technischen Aspekte, Handelssysteme und die Wahl der richtigen Basiswerte.

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