Bollinger Bänder – Strategie & Erklärung

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Bollinger Bänder sind einer der beliebtesten Indikatoren überhaupt. Dennoch verwenden viele Trader diesen Indikator immer wieder falsch, was zu vielen frustrierenden Fehlsignalen führen kann. Um das zu vermeiden müssen wir eine grundsätzliche Regel im Umgang mit Bollinger Bändern beachten.

Diese Regel lautet: Verwenden Sie Bollinger Bänder niemals als Widerstands- oder Unterstützungslinie!

Das ist auch gleich einer der häufigsten Fehler. Aufgrund ihres Aufbaus neigen viele Trader dazu, sich am oberen Band short zu positionieren und am unteren Band nach Long-Einstiege zu suchen. Das ist aber gar nicht die Aufgabe der Bollinger Bänder. Stattdessen signalisieren uns Bollinger Bänder nur, dass der Kurs mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit wieder zurück zum mittleren Bollinger Band kommen wird, wenn er an einem der äußeren Bänder angekommen ist. Man sollte dann nach einem entsprechenden Ausstieg aus dem Kurs suchen. Vergleichen kann man das etwas mit der Stochastik.
 

 

Funktionsweise der Bollinger Bänder

Doch warum ist das so? Um das zu verstehen müssen wir wissen, dass die Bollinger Bänder auf dem Prinzip der Normalverteilung bzw. Standartabweichung beruhen. Das heißt ausgehend von einem Mittelwert (z.B. der EMA 50) schwanken alle anderen Werte mit einer prozentualen Wahrscheinlichkeit um diesen herum. Je enger die Umgebung um diesen Mittelwert ist, desto häufiger tritt dort der Kurs auf. Diese Umgebungen werden in Bereiche eingeteilt. In eine 1 Sigma und eine 2 Sigma Umgebung.

Kommt der Kurs an das obere Band wissen wir, dass wir uns an der 2 Sigmar-Grenze befinden. Somit ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Kurs zurück in Richtung Mittelwert kommt.

 

Bollinger Bänder als Indikator für Ausbrüche

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Die zweite Aufgabe der Bollinger Bänder ist die, dass man durch sie mögliche Ausbrüche erkennen kann. Immer wenn sich Bollinger Bänder sehr eng zusammenziehen bedeutet das, dass am Markt sehr wenig Volatilität herrscht. Damit sind die Weichen für einen Kursausbruch gestellt. In welche Richtung und zu welcher Zeit der Kurs jedoch ausbricht, ist nicht vorauszusehen. Deshalb ist es auch wichtig dass man wirklich wartet bis der Kurs auch ausbricht bevor man sich entsprechend long oder short positioniert.

  • Long, sobald der Kurs aus dem oberen Bollinger Band ausbricht.
  • Short, sobald der Kurs aus dem unteren Bollinger Band ausbricht.

Das Warten erfordert manchmal ein hohes Maß an Disziplin und Geduld. Wenn es dann soweit ist und der Kurs in eine Richtung ausbricht ist die Chance sehr hoch, dass es zu einer schönen Impulsbewegung kommt.

 

Fazit

Zusammenfassend kann man sagen, dass man Bollinger Bänder nicht als Unterstützungs- oder Widerstandszonen sehen darf, sondern lediglich als Wahrscheinlichkeitsindikator. Es gibt eine einzige Ausnahme in dem man Bollinger Bänder auch als Support und Resistance benutzen kann und das ist in einem Rangemarkt. Aber auch nur dann!

Ziehen sich Bollinger Bänder zusammen, kann man mit einem Ausbruch rechnen. Man sollte sich erst im Markt positionieren, nachdem der Ausbruch erfolgt ist.

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