Heute möchte ich etwas genauer auf die ersten Schritte im Forexbereich eingehen. Denn gerade bei Anfängern kommt es aufgrund der Besonderheiten im Forexmarkt hier häufig zu einigen Fragen und Fragezeichen.
Das fängt schon beim Kurs an. Wenn wir uns mal ein beliebiges Währungspaar anschauen, zum Beispiel den
EURUSD 1,16183
dann sehen wir dass der Wert mit einer Vorkommastelle und 5 Nachkommastellen angegeben wird. Doch was bedeutet das jetzt eigentlich? Was passiert wenn wir auf „kaufen“ klicken? Bei CFDs wäre die Sache ja ganz klar. Man kauft einen bestimmten Basiswert zu einem bestimmten Kurs. Im Forex jedoch haben wir keinen einzelnen Basiswert, sondern zwei Währungen. Man kauft natürlich nicht beide Währungen wenn man auf „buy“ klickt.
Die Erste Währung nennt sich Basiswährung. Diese hat immer den Wert 1.
Die zweite Währung ist die Kurswährung. Sie zeigt den Preis an, den man für die Basiswährung bezahlen muss. Wie viele USD man also für den Kauf von einem EUR bezahlen muss. In unserem Falle wären das jetzt genau 1,16183 USD.
Ein Euro kostet also 1,16183 USD. Fällt jetzt der Kurs, wird die Basiswährung schwächer und die Kurswährung stärker, weil man weniger USD benötigt um einen Euro zu kaufen.
Steigt der Kurs hingegen, wird die Basiswährung stärker und die Kurswährung schwächer, weil man ja mehr USD zum Kauf eines Euros benötigt.
Das ist am Anfang nicht immer ganz so einfach zu verstehen. Trotzdem sollte man das einmal verinnerlichen um zu wissen was mach im Forex überhaupt handelt. Kommen wir zur nächsten Frage.
Was ist ein Pip?
Wenn sich der Kurs um einen Pip verändert (im Forex sagt man Pip statt Punkt), an welcher Stelle verändert sich dann der Kurs?
EURUSD 1,16183
Die Antwort ist an der 4. Nachkommastelle. Die kleine Zahl dahinter nennt man Pipette. Also nochmal 1/10 Pip. Wichtig ist dass Sie sich merken, dass ein Pip immer die 4. Nachkommastelle ist. Immer bis auf eine Ausnahme. Bei allen Währungspaaren mit dem JPY ist ein Pip immer die Zweite Nachkommastelle.
USDJPY 111,05
In diesem Beispiel also die 5. Man hat hier auch nur zwei ganze Nachkommastellen.
Wofür verwendet man Pips?
Die Anzahl an Pips benötigen wir zwangsläufig für die Berechnung der Positionsgröße. Und das wollen wir uns im nächsten Schritt mal etwas genauer angucken.
Bevor wir überhaupt eine Position eröffnen können, müssen wir anhand des Chartbildes herausfinden wo unser Einstiegspunkt, wo unser Stop-Loss und wo unser Take-Profit liegt. Das machen wir anhand der Charttechnik in Verbindung mit der Marktanalyse. Wie Sie das auch in unserer 360-Grad-Trading-Ausbildung lernen.
Haben Sie diese 3 Punkte ausgemacht, müssen Sie bewerten ob sich der Trade überhaupt lohnt. Stichwort CRV. Sie sollten mindestens ein CRV von 2:1 haben. Der Abstand zwischen Einstiegspunkt und Take-Profit sollte also mindestens doppelt so groß sein wie der Abstand zwischen Einstiegspunkt und Stop-Loss.
Berechnung der Positionsgröße
Haben Sie anhand des CRVs entscheiden dass sich der Trade lohnt, müssen Sie als nächstes die Positionsgröße bestimmen. Also wie viele Euros wollen Sie hier eigentlich kaufen? Um das ausrechnen zu können, benötigen wir neben dem Einstiegspunkt und dem Stoploss-Level noch den prozentualen Risikobetrag. Dieser sollte nach dem RMM nicht größer als 2% sein. Die Pips im Stoploss-Level sollten also nicht mehr als 2% Ihres Gesamtkapitals ausmachen. Nun können wir die Positionsgröße berechnen. Hier im Forexbereich ist das etwas komplizierter als bei den Aktien.
Angenommen wir haben eine Kontogröße von 5000€.
Unser SL ist 43 Pips groß und wir sind bereit ein Risiko von 2% einzugehen.
Der derzeitige Kurs EUR/USD liegt bei 1,3000
Dann rechnen wir als erstes:
10 : 1,30 (Wechselkurs) = 7,69€
Danach berechnen wir was 2% unserer Kontogröße sind.
5000€ : 100 x 2% = 100€
Als nächstes multiplizieren wir unseren SL in Pips mit den 7,69€ und kommen somit auf
43 x 7,69€ = 330,67€
Nun müssen wir nur noch 100€ : 330,67 rechnen und erhalten die Positionsgröße in Lot.
0,30 Lot oder
3,00 Mini-Lot oder
30,00 Micro-Lot
Man kann natürlich auch einen Positionsgrößenrechner nutzen. Ich finde aber, dass man wenigstens in der Lage sein sollte zu überprüfen was man dort berechnet.
Fazit
Obwohl der Forexmarkt auf den ersten Blick vielleicht etwas komplizierter als z.B. Indizes oder Rohstoffe erscheinen mag, ist er dennoch wie ich finde der beste Einstiegsmarkt für Anfänger. Er ist nicht ganz so volatil und man muss hier übrigens auch die geringste Margin hinterlegen. Zumindest wenn man die Hauptwährungspaare tradet. Es macht also durchaus Sinn sich den Forexmarkt einmal genauer anzuschauen. Im Zuge unserer kostenlosen 360-Grad-Trading-Ausbildung machen wir das natürlich.
