Der Bereich des Newstradings ist gerade für Anfänger schon etwas komplizierter, weil sie sich sehr gut auskennen und vorbereiten müssen. Sie müssen wissen wie wichtig die entsprechenden Nachrichten sind und ob sie in der Lage sind den Kurs maßgeblich zu verändern und falls "ja", in welche Richtung. Falls Sie nicht richtig einschätzen können wie wichtig bestimmte News sind, können Sie in Wirtschaftskalendern nachschauen. Da gibt es meistens eine entsprechende Kennzeichnung.
- News mit wenig Einfluss, traden wir grundsätzlich in kleinen Zeiteinheiten.
- News mit hohem Einfluss in großen Zeiteinheiten.
Höhere Zeiteinheiten setzen natürlich auch ein größeres Kapitel voraus. Sie müssen ja den Stop-Loss irgendwie finanzieren.
Wie Sie bereits gelernt haben, gehören zu den wichtigsten News-Ereignisse die Bekanntgabe der Zinsentscheidung und die der Arbeitslosenzahlen. In der Sekunde in der diese News bekannt gegeben werden, geht es meistens richtig ab in den Märkten. Man kann hier also sehr viel Geld verdienen, wenn man seine Hausaufgaben richtig gemacht hat. Natürlich ist das Risiko auch höher als sonst und man kann genau so schnell sehr viel Geld verlieren, wenn man die Mechanismen nicht versteht. Es ist also wichtig dass Sie erst einmal im Demokonto solche News-Szenarien mehrfach verfolgen und traden, bevor Sie sich ins Livekonto begeben.
Wirtschaftsnews sind auch nicht immer gleich Wirtschaftsnews die wir handeln sollten. Unabhängig von deren Gewichtung gibt es drei verschiedene Arten von News. Davon interessiert uns aber nur Eine. Von den anderen lassen wir die Finger.
Die planmäßigen News mit Uhrzeit (diese traden wir)
Bei den planmäßigen News mit Uhrzeit, steht genau fest an welchem Tag, um wie viel Uhr eine Entscheidung bekannt gegeben wird. Gute Beispiele dafür sind die Bekanntgabe der Zinsentscheidung und der Arbeitslosenzahlen. Gerade weil sie so wichtig sind und einen so großen Einfluss auf die Märkte haben können, werden diese immer zu einem vorher genau definierten Zeitpunkt bekannt gegeben. Wenn man sich hier gut auskennt und weiss, dass der Kurs sich eigentlich in ganz anderen Dimensionen bewegt als wo er eigentlich hingehört, kann man sich hier sehr gut positionieren und auch profitieren.
Die planmäßigen News ohne Uhrzeit
Bei den planmäßigen News ohne Uhrzeit steht zwar der Tag fest an dem etwas entschieden werden soll, aber nicht die genaue Uhrzeit. Zum Beispiel beim Treffen von irgendwelchen Staat- und Regierungschefs, die im Hinterzimmer irgendwelche Dinge beschießen. Beispielsweise der Eurokrise. Wir wissen also nicht genau was und wann etwas bekannt gegeben wird.
Die außerplanmäßigen News
Unplanmäßige News sind gar nicht vorhersehbar. 9/11 war zum Beispiel ein solches Ereignis. Kurz gesagt irgendwelche Katastrophen die sich stark auf die Wirtschaft auswirken. Hier traden wir aus technischen und auch aus moralischen Gründen nicht mit. Schließlich will doch niemand am Leid anderer Menschen Geld verdienen.
Wir traden also nur die planmäßigen News mit genauer Uhrzeit. Von den anderen zwei lassen wir die Finger.
Doch wie genau können wir nun News traden?
Vor einer wichtigen Zinsentscheidung gibt es meistens einen Seitwärtstrend mit sehr geringem Volumen. Das liegt daran, das die ganzen großen Player sich meistens aus dem Markt heraushalten und die Entscheidung abwarten. Nun haben wir natürlich schon die Möglichkeit diesen Seitwärtstrend zu traden, indem wir uns an der unteren Unterstützungszone long und an der oberen Widerstandslinie short positionieren. Also die Range-Markets-Strategie anwenden.
Wenn Sie das machen, sollten Sie auf jeden Fall darauf achten, dass Sie rechtzeitig, vor der Veröffentlichung der News, aus dem Markt raus sind. Damit meine ich nicht erst 60 Sekunden davor, sondern deutlich vorher. Wir wissen nämlich noch nicht, in welche Richtung der Markt ausbricht.
Was passiert wenn die News veröffentlicht werden?
Genau in dieser Sekunde steigt die Volumen und die Volatilität drastisch an. Nun kommen nämlich die ganzen großen Trader, die sich vorher raus gehalten haben, zurück in den Markt. Der Kurs schießt also nach oben oder nach unten.
Ab jetzt befinden uns in einer Art Findungsphase in der der Markt erst einmal auf die Entscheidung reagieren muss. Nicht selten ist das auch eher ein Prozess denn meistens werden auch noch genauere Einzelheiten bekannt, die sich dann wieder auf den Kurs auswirken. Es kann also zu einer mehrfachen Trendumkehr kommen.
Die genaue Bekanntgabe der News können wir schon in einem sehr engen Timeframe traden. Zum Beispiel im M1 Chart (jede Kerze stellt eine Minute da). Es ist aber wichtig, dass wir hier unseren Stop-Loss schön eng setzen. Das Ganze ist aber eher risikoreich. Viel häufiger hingegen wird der Breakout getradet.
Entweder direkt nach der News-Veröffentlichung. Also genau dann wenn der erste Breakout aus der Range stattfindet. Das kann man machen, ist aber auch etwas risikoreich, weil wir gerade am Anfang einen hoch volatilen Markt haben und es häufig zu Trendwechseln kommt.
Die sicherer Variante
Die zweite Möglichkeit ist, dass wir die Findungsphase erst einmal abwarten und beobachten wo die Reise hin geht. Wenn sich der Sturm etwas gelegt hat, zeichnen wir uns die Widerstände und Unterstützungszonen der Findungsphase ein und positionieren uns dann. Beziehungsweise suchen dann nach einem Breakout.
Der Nachteil der zweiten Methode ist, dass es natürlich die Gefahr beinhaltet viele Pips nicht mitzunehmen, wenn sich der Kurs gleich von Anfang an klar positioniert. Der Kurs könnte also ohne uns abhauen.
Es gilt also immer abzuwägen, welches Risiko Sie bereit sind zu gehen.
Je nachdem traden Sie nach Methode 1 oder Methode 2. Ich persönlich trade häufiger nach der zweiten, sicheren Methode und akzeptiere es dafür auch hin und wieder mal nicht dabei zu sein.