Fundamentalanalyse – Diese Wirtschaftsnews lassen sich traden

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„Die Börse ist das Spiegelbild der Wirtschaft.“ Dass dieser schöne Satz nicht immer zutrifft wird ein Mancher schon schmerzhaft erfahren haben. Grund dafür sind vor allem Spekulationen und Übertreibungen die die Kurse oft in einen Bereich, fernab von Begründung und Vernunft galoppieren lässt. Soweit bis der Kurs dort steht, wo er eigentlich gar nicht stehen dürfte.

Hin und wieder aber wenn eine große Zinsentscheidung oder Arbeitslosenzahlen bekannt gegeben werden, werden alle Spekulanten wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und der Markt ändert schlagartig seine Richtung. Dann zeigt sich eben doch, dass die Börse ein Spiegelbild der Wirtschaft ist.

Verstehen Sie das jetzt bitte nicht falsch. The Trend is your Friend. Wenn der Markt in eine Richtung rennt, dann macht es keinen Sinn dass Sie sich dagegen positionieren. Stattdessen folgen Sie ruhig dem Herdentrieb aber verlieren Sie nicht den Blick dafür, wo der Kurs eigentlich hingehört. Warten Sie auf die richtigen Wirtschaftsnews und wenn die Marktänderung den meisten Spekulanten den Boden unter den Füßen weg haut, sind Sie vorbereitet und wissen schon, wohin der Kurs korrigieren wird.

Die Böse ist eben nicht immer fundamental begründet. Wünsche, Spekulationen, Übertreibungen, Psychologie, Herdentrieb, Erwartungen, falsche Informationen.. All das spielt mit in einen Kurs ein.

Spielen Sie das Spiel mit, denn gegen den Markt können Sie nicht gewinnen. Es ist aber um so besser für Sie wenn Sie die Hintergründe der Wirtschaft verstehen und wissen, dass der derzeitige Kurs nicht mehr fundamental begründet ist. Diesen Vorteil haben Sie gegenüber all jenen, die sich überhaupt nicht mit der Fundamentalanalyse auseinander setzen. Das geht nämlich auch.

Man kann auch traden ohne sich mit der Wirtschaft zu beschäftigen. Viele machen das auch so. Aber warum sollten wir auf so eine mächtige Waffe verzichten? Es ist immer besser das große Ganze zu verstehen.

Doch welche sind nun die wichtigsten wirtschaftlichen Ereignisse die den Kurs verändern können?
 

 

Die wichtigsten Wirtschaftsentscheidungen

Die Zinsentscheidung

Der mit Abstand wichtigste Wirtschaftsindikator sind die Zinsen. Denn der Preis des Geldes wird von den Zinsen bestimmt und Geld findet sich natürlich in allen Wirtschaftsbereichen wieder. Die Notenbanken sind also so mächtig, weil Sie im Endeffekt den Wert des Geldes steuern. Das müssen Sie auch denn Ihr Auftrag lautet mit ihrer Geldpolitik für ein ausgeglichenes Wirtschaftswachstum und eine Preisstabilität zu sorgen.

Mit Preisstabilität ist die Inflationsrate gemeint die nicht mehr als 2%/Jahr betragen sollte. 2% bedeutet, dass Ihr Geld was Sie zu Hause vielleicht in einen Tresor gebunkert haben, jedes Jahr 2% weniger wert wird. Das nennt man Inflation und eine kleine Inflation gibt es immer. Kommt es zu einer weitaus höheren Inflationsrate, spricht man auch von einer Hyperinflation. Wie beispielsweise damals in der Weimarer Republik von 1914-1923. Da mussten die Menschen mit einer Plastiktüte voller Geld losziehen um sich ein Brot kaufen zu können.

Je mehr Geld in den Markt gepumpt wird, desto weniger wird es Wert. Das Angebot bestimmt auch hier die Nachfrage.

Immer wenn die europäische Zentralbank ihr Ziele, nämlich das Wachstum oder die Preisstabilität zu sichern gefährdet sieht, wird Sie versuchen über die Zinsen entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Wenn die Inflationsrate zu niedrig ist, wird die EZB die Zinsen senken um einer gefährlichen Deflation entgegenzuwirken.

Wenn die Inflationsrate zu hoch ist, wird die EZB die Zinsen anheben um einer Inflation entgegenzuwirken.

 

Die Arbeitslosenquote

Das Wachstum generiert sich unter anderem aus der Arbeitslosenquote.

Wenn die Arbeitslosenquote zu hoch ist, brauchen wir Wachstum und die EZB wird als Maßnahme die Zinsen senken. Daraufhin steigt das Konsumverhalten der Bevölkerung und Banken vergeben mehr Kredite. Die Wirtschaft kann also wieder wachsen und mehr Mitarbeiter einstellen.

 

Die Einzelhandelsumsätze

Ein weiterer großer Wirtschaftsindikator, sind die Einzelhandelsumsätze. Hieran kann man wunderbar das Wachstum und das Vertrauen der Bevölkerung ablesen. Haben die Verbraucher zum Beispiel Angst ihr Geld in unsicheren Zeiten zu verlieren? Dann horten Verbraucher nämlich eher Ihr Geld anstatt es für Konsumgüter auszugeben und die Wirtschaft anzukurbeln.

Wenn wir eine Volkswirtschaft beurteilen wollen dann spielt es auch eine große Rolle, wie viel der Einzelhandelsumsatzes am Brutto-Inland-Produktes (BIP) ausmacht.

In Deutschland ist der Anteil sehr hoch, da wir als Exportnation von der Weltwirtschaft mehr oder weniger abhängig sind. Es ist also in unserem Interesse, dass unsere Importländer über eine gesunde Wirtschaftsleistung verfügen.

Andere Länder die nicht soviel exportieren sind natürlich nicht so stark von der Weltwirtschaft abhängig. Die USA zum Beispiel. Dort haben die Einzelhandelsumsätze also einen sehr hohen Anteil am Brutto-Inlands-Produkt.

 

Der Immobilienmarkt

Noch ein guter Wirtschaftsindikator ist der Immobilienmarkt.

Kaufen und bauen viele Menschen Häuser, dann kann man darauf schließen dass es der Wirtschaft gut geht und anders herum.

 

Die Handelsbilanz

Der letzte Punkt den man nicht vernachlässigen sollte ist die Handelsbilanz. Die Bilanz zwischen Import und Export in Geldbeträgen.

Wir haben ja gesagt dass Deutschland viel mehr exportiert als importiert. Daraus erfolgt ein Handelsbilanzüberschuss. Ein Überschuss sorgt immer dafür dass die einheimische Währung sehr stabil ist und aufgewertet wird. Das kann die Aktienmärkte jedoch stark belasten weil wir Probleme mit dem Wachstum bekommen.

Ein Land dass hingegen viel mehr importiert als exportiert, hat ein Handelsbilanzdefizit. Das wiederum sorgt dafür, dass die einheimische Währung abgewertet wird.

Es ist also weder gut einen Handelsbilanzüberschuss noch ein Handelsbilanzdefizit zu haben. Das Beste ist immer, wenn die Handelsbilanz so ausgeglichen wie möglich ist.

Sie sehen also, dass dieses ganze Thema Wirtschaftsindikatoren sehr stark mit der Börse zusammen hängt. Je besser Sie sich also in diesem Bereich auskennen, desto besser können Sie die Hintergründe der Börse verstehen und natürlich auch dementsprechend fundiertere Entscheidungen bei der Trade-Platzierung treffen.

Vor allem wenn Sie von der Bekanntgabe wichtiger Wirtschaftsnews profitieren möchten, sollten Sie die aktuellen Wirtschafts-Indikatoren kennen.

Wie Sie nun genau nach Wirtschaftsnews traden und welche Strategien es gibt, erfahren Sie in unserer kompletten Ausbildung.

 

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