Stufentechnik – Treppen statt Trendlinien

Bild-Treppenstufen-Technik

Was ist eigentlich aussagekräftiger? Trendlinien oder horizontale Linien? Eine berechtigte Frage die viele Trader beschäftigt. Um darauf eine eindeutige Antwort geben zu können, muss man erst einmal schauen warum Trendlinien und Widerstände überhaupt funktionieren.

Die Antwort ist relativ einfach. Sie funktionieren meistens als selbsterfüllende Prophezeiungen. Denn je mehr Trader, Banken und Institutionen sich an die selben Muster halten, desto stärker sind diese Muster auch. Je mehr Trader z.B. an einer bestimmten Widerstandslinie ihre Long-Positionen schließen und short in den Markt gehen, desto mehr wird der Kurs auch dahingehend beeinflusst.

Jetzt hat man bei Trendlinien allerdings das Problem, dass diese sehr individuell in das Chartbild eingezeichnet werden können. Der erste Trader legt Sie an die Hochs A und B und der zweite Trader wiederum an die Hochs C und D an. Alle warten nun darauf, dass die Trendlinie nach unten durchstoßen wird um sich short zu positionieren.

Wenn man sich allerdings mal Charts aus der Vergangenheit anschaut dann sieht man, dass diese Methode nicht immer funktioniert. Der Trend muss nicht wenden, weil eine Trendlinie durchbrochen wird. Auch im Zusammenspiel mit Kerzenumkehr-Formationen sind die Fehlsignale meistens trotzdem noch sehr hoch. Trendlinien sind einfach zu subjektiv und individuell einsetzbar um sie als maßgeblichen Indikator zu verwenden.

Stattdessen gibt es eine andere Methode, die wesentlich funktionaler ist.
 

 

Das Modell Treppensteigen

In einem Aufwärtstrend haben wir immer eine bullische Impulsbewegung, gefolgt von einer bärischen Korrekturbewegung. Zeichnet man nun an die letzten Hochs eine horizontale Linie und versieht diese mit einer Pufferzone, erhält man eine wesentlich einfachere und genauere Methode. Diese Pufferzone ist deshalb so wichtig, weil der Kurs ja niemals auf den Pip genau an der Widerstands- oder Unterstützungslinie dreht.

Bild-treppenstufen-strategie1

Auf diesem Wege kann man Treppenstufe für Treppenstufe mit nach oben klettern und beispielsweise nach dem Reset (also dem Abprall der Korrekturbewegung an der Pufferzone) eine Long-Position eröffnen. Unseren Stop können wir dabei kurz unter die Pufferzone setzen. Entweder traden wir jetzt die Impulsbewegung bis zum nächsten Hoch mit und steigen vor der Korrekturbewegung aus oder wir versuchen den ganzen Trend mitzunehmen. Dann ziehen wir unseren Stop natürlich entsprechend nach. Immer unter die Pufferzone oder dem letzten Tief.

Mit dieser Treppenstufenmethode könne viele Fehlsignale vermieden werden, die wir mit Trendlinien bekommen hätten. Denn das was bei Trendlinien noch zu Fehlsignalen geführt hat, nämlich die Geschwindigkeit des Kurses, interessiert uns an dieser Stelle überhaupt nicht mehr.

 

Die Treppenstufen-Strategie

Aus diesem Grundwissen kann man eine komplette Handelsstrategie erstellen. Ich nenne diese "die Treppenstufen-Strategie". Sie besteht aus der Pufferzonentechnik im Zusammenspiel mit Fibonacci Retracements und der Stochastik (966). Es ist eine sehr einfach aber effektive Handelsstrategie.

Als Erstes müssen wir eine Marktsituation finden, in der wir von einem Aufwärtstrend in einen Abwärtstrend oder Seitwärtsphase geraten sind. Nach dieser Aufwärtsphase, verbinden wir uns als erstes alle Tiefs auf Candlestick- und Schlusskursbasis und erstellen uns somit eine Pufferzone. Jetzt dürfen wir nicht den Fehler machen und diese Pufferzone als Support-Linie nutzen. Da wir ursprünglich aus einem Aufwärtstrend kamen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass wir diese Pufferzone bärisch durchstoßen werden.

Bild-treppenstufen-strategie2

Sobald das passiert und der Selloff eintritt, gehen wir nicht short, sondern warten auf den Pullback. Also darauf, dass der Kurs zurück an die Pufferzone kommt. Es ist wichtig, dass Sie an dieser Stelle warten und die nötige Geduld aufbringen.

Sobald der Kurs an die Pufferzone zurückgekommen ist, kombinieren wir vier Dinge:

  1. Die Pufferzone an sich.
  2. Die Stochastik die in einem überverkauften Bereich liegen sollte.
  3. Umkehrformationen die sich an der Pufferzone entwickeln.
  4. Fibonacci Retracement das an die letzte Kursbewegung angelegt wird um die Signalwertigkeit zu überprüfen. Je höher das Fibonacci Retracement, desto höherwertiger das Signal.

Stimmen diese vier Dinge überein, kann man eine schöne Short-Position eröffnen. Den Stop kann man in diesem Fall über die Pufferzone setzen. Man sollte jedoch einen Docht mit einplanen. Das heißt den Stop nicht zu eng setzen. Den Take-Profit setzen wir beim letzten Tief. Shorten wir also an der Pufferzone, lösen wir am nächsten Momentum-Low die Position auf.

Mit dieser Technik kann man sich nun durch den Markt hangeln. Das heißt wir zeichnen uns wieder eine Pufferzone ein, warten auf den Pullback und kombinieren unsere Pufferzone mit der Stochastik, Umkehrformationen und dem Fibonacci Retracement. Auf diese Weise kann man systematisch mit dem Trend traden.

 

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